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Nachts im Hoffnungsthaler Tunnel in Nordrhein-Westfalen bei Köln

In der Nacht zwischen Montag und Dienstag vollzogen wir mit Verantwortlichen der DB eine Stichprobenprüfung am Hoffnungsthaler Tunnel.

In der Nacht vom vergangenen Montag auf Dienstag vollzogen wir gemeinsam mit Anlagenverantwortlichen, Fachbeauftragten, Eisenbahnbetriebsleiter und Qualitätsprüfern der DB InfraGO AG eine Stichprobenprüfung am Hoffnungsthaler Tunnel in Nordrhein-Westfalen.

Das Bauwerk wurde vor 114 Jahren fertiggestellt, ist 1.087 Meter lang und liegt zwischen Hoffnungsthal und Honrath bei Köln. Im Bild links zu sehen ist der Portalkopf am Ostportal mit dem Erstellungsdatum 1910, historisch beeindruckend. Die typische Nutzungsdauer von Tunnelbauwerken variiert je nach Konstruktion und Wartung, liegt im betriebswirtschaftlichen Sinne üblicherweise bei etwa 100 Jahren. Für einige Großprojekte, wie beispielsweise den Brenner-Basistunnel, ist sogar eine Lebenserwartung von bis zu 200 Jahren angesetzt.

Ein Tunnel ist ein Bauwerk des konstruktiven Ingenieurbaus, ein unterirdischer Durchgang, der in verschiedenen Materialien wie harter Fels oder weiche Böden unter Berücksichtigung der geologischen und geographischen Bedingungen gebaut wird. Tunnel werden konstruiert, um Verkehrsströme von der Oberfläche in unterirdische Kanäle zu leiten und somit die Übertragung von Personen und/ oder Gütern auf möglichst kurzem Weg zu ermöglichen. Das gesamte Bauwerk trotzt während seiner Nutzungsphase dem enormen Druck des umgebenden Gesteins, möglichen Erdbewegungen und tendenziell eindringendem Wasser.

Vor vier Jahren hatte die DB den Hoffnungsthaler Tunnel saniert, Schotter, Schwellen und Schienen wurden erneuert. Der erste Versuch, den Tunnel zu sanieren, war ein Jahr zuvor aus Gründen des Arbeitsschutzes abgebrochen worden. Die Deutsche Bahn hatte seinerzeit mit Arsen belastete Stellen gefunden. Als Ursache der Kontaminierung ließ sich mit Blick auf die Bergbau-Historie die Erzlagerstätten der Region eindeutig feststellen.

Eisenbahntunnel werden regelmäßig auf ihre Standfestigkeit und Sicherheit geprüft. Diese Inspektionen erfolgen in festgelegten Abständen und beinhalten mehrere Schritte:

  • Regelbegutachtungen: In festgelegten Intervallen werden Tunnel hinsichtlich ihrer baulichen und betrieblichen Sicherheit begutachtet. Hierbei werden Mängel identifiziert und Maßnahmen zu deren Behebung festgelegt.
  • Technische Überprüfungen: Zu den technischen Überprüfungen gehören die Kontrolle der Tunnelausstattung wie Beleuchtung, Lüftungssysteme, Entwässerungssysteme, Notrufeinrichtungen und Brandmelder.
  • Sicherheitsdokumentation: Vor einer Inspektion werden bestehende Sicherheits-Dokumentationen wie z.B. fachliche Gutachten gesichtet, um auf den aktuellen Stand der Tunnelsicherheit vorbereitet zu sein.
  • Wartung und Instandhaltung: Regelmäßige Wartung und Instandhaltung sind entscheidend, um die langfristige Sicherheit zu gewährleisten. Zwischen den umfassenden Inspektionen werden kontinuierliche kleinere Wartungsarbeiten durchgeführt.

Durch solche Maßnahmen wird sichergestellt, dass Eisenbahntunnel den aktuellen Sicherheitsanforderungen entsprechen und sicher für den Betrieb sind.

Von den 1.079 deutschen Tunnelanlagen gehören 333 eingleisige Bauwerke, wie der Hoffnungsthaler Tunnel, mit einer Gesamtlänge von 168.121 Metern sowie 647 zweigleisige Bauwerke mit einer Gesamtlänge von 580.213 Metern und nur 2 viergleisige Bauwerke der Deutschen Bahn AG.

Zum Vergleich: rund 270 Straßentunnel mit einer Gesamtröhrenlänge von ca. 270 km sind zurzeit im Zuge von Bundesfernstraßen in der Baulast des Bundes unter Verkehr.

Auch an dieser beispielhaften Betrachtung der Fakten ist unschwer zu erkennen, dass die Deutsche Bahn eine deutliche höhere Last als Infrastrukturbetreiber trägt, nämlich Faktor 4 bezogen auf die Anzahl der Anlagen und bezogen auf die Gesamtlängen.

Dr. Nina Ruppert

Senior Consultant, CSR-Manager


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