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Sicherheit im Fokus: Komplexität eines nur 270 m langen Tunnels
Der Walkenrieder Tunnel beeindruckt durch geologische Herausforderungen der Himmelreichhöhle und Entwässerungsstollen.
Der Walkenrieder Eisenbahntunnel, erbaut im Jahr 1868, ist kein gewöhnlicher Tunnel in Untertagebauweise, sondern auch ein Ort geologischer Besonderheiten, die ständige Wachsamkeit und innovative Ingenieurskunst erfordern.
Gemeinsam mit Anlagenverantwortlichen, Fachbeauftragten, Bauartverantwortlichen, regionalen Eisenbahn-Betriebsleitern, Qualitätsauditoren und Systemprüfern prüften Radermacher technology engineers die korrekte Anwendung von Instandhaltungsregimen sowie des Regelwerks beim Walkenrieder Tunnel, einem von rund 880 Tunnelanlagen der Deutschen Bahn.
Gelegen im Naturschutzgebiet Itelteich der malerischen Region des Harzes, kreuzt dieser Tunnel das Himmelreich, die größte in der Speläologie bekannte deutsche Karsthöhle, die beim Tunnelbau entdeckt wurde, ein gewaltiger Hohlraum von 170 Meter Länge, 80 Meter Breite und 15 m Höhe. Die Integration der Himmelreichhöhle in das Tunnelprojekt muss die Baumeister vor über 150 Jahren vor enorme Herausforderungen aufgrund der instabilen geologischen Bedingungen gestellt haben, die durch das verkarstete Gipsmassiv bedingt sind.
Die Himmelreichhöhle, zusammen mit den ca. 700 Meter langen Entwässerungsstollen, spielt eine zentrale Rolle in der Aufrechterhaltung der Sicherheit des Eisenbahnbetriebs.
Beim Studium der Bauwerksbücher und Dokumente stoßen wir auf die Zisterziensermönche des Klosters Walkenried, gegründet 1127. Sie nutzten die wasserreichen Karstlandschaften für ihre Fischwirtschaft und legten zahlreiche Teiche an, darunter den Itelteich direkt am Westportal des Eisenbahntunnels, der durch unterirdische Wasserläufe mit dem Himmelreich verbunden ist. Das Wasser tritt 690 Meter östlich davon aus einem Felsspalt, dem Gänseloch, wieder zutage und fließt in den Pontelteich. Die Zisterziensermönche des Mittelalters waren Meister der Wasserwirtschaft und ihre Ingenieurskunst kann auch heute noch inspirieren, vor allem in den Bereichen Entwässerung, Wassermanagement und nachhaltige Nutzung natürlicher Ressourcen, sehr beeindruckend!
Die komplexen Wasserwege, die durch die Höhle fließen, wurden durch sorgfältig geplante Entwässerungsstollen kontrolliert, die das Wasser sicher aus dem Tunnelbereich leiten. Diese Maßnahmen sind entscheidend, um die Auswirkungen von Wasser auf die Tunnelstruktur zu minimieren und um langfristige Erosion und damit verbundene Schäden zu verhindern.
Diese historische und geotechnische Komplexität des Walkenrieder Tunnels und seiner angrenzenden Hohlraumsysteme erfordert kontinuierliche Überwachung und Anpassung. Die fortlaufende Pflege und Modernisierung der Sicherheitsvorkehrungen sind ein Beweis für das Engagement und die Fachkenntnis der Verantwortlichen der DB InfraGO. Die Eisenbahner gewährleisten, dass der Schienenverkehr auch unter schwierigen Bedingungen sicher und zuverlässig funktioniert.
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Ansprechpartnerin

Dr. Nina Ruppert
Senior Consultant, PR-Managerin